Diesel Abgasskandal

Der September in Kürze: News & Updates im Diesel Abgasskandal

03.09.2019 | Quelle: Manager Magazin

Audi kommt bei Software-Updates nicht voran

Bereits Ende 2017 wurde Audi vom Kraftfahrtbundesamt im Diesel Abgasskandal dazu verpflichtet, die illegale Abschalteinrichtung in zahlreichen Audi-Modellen mittels eines Software-Updates zu beseitigen. Hierfür wurde Audi in mehreren Fällen die Frist gesetzt, bis spätestens Februar 2018 ein entsprechendes Update vorzulegen. Eineinhalb Jahre später liegt ein solches Update u. a. für bestimmte Varianten der Modellreihen Audi A4, A5, Q7, A6 noch immer nicht vor. Audi-Fahrer laufen dadurch Gefahr, dass das KBA ihrem Modell die Typengenehmigung entzieht.

Entsprechend sollten sich Audi-Besitzer nach Auffassung der CLLB Rechtsanwälte rechtlich beraten lassen.

11.09.2019 | Quelle: Focus online

Immer mehr Urteile auch ohne KBA-Rückruf

Es häufen sich die Urteile, bei denen Dieselfahrern im Diesel Abgasskandal Schadensersatz zugesprochen wird – auch wenn das Diesel-Modell nicht vom KBA zu einem Software-Update geladen wurde. Gute Chancen auf ein verbraucherfreundliches Urteil bestanden in der Vergangenheit vor allem, wenn der betroffene Diesel offiziell vom KBA zurückgerufen wurde. Nun aber gibt es immer mehr Urteile, die sich auch ohne KBA-Rückruf auf die Seite der Dieselfahrer schlagen.

So verurteilte z. B. das Landgericht Stuttgart (Az. 46 O 101/19) die Daimler AG zu Schadensersatz bei einer Mercedes-Benz E-Klasse mit der Abgasnorm Euro 5. Für den Diesel lag kein KBA-Rückruf vor. Und das Landgericht Koblenz (Az. 12 O 119/18) verurteilte einen Porsche-Händler zur Rücknahme eines Cayenne Diesel, der ebenfalls vom KBA nicht zurückgerufen wurde.

12.09.2019 | Quelle: Tagesschau

Neuer Motor EA 288 wohl auch vom Diesel Abgasskandal betroffen

Der Dieselskandal weitet sich bei VW aus: Laut internen VW-Dokumenten, die dem SWR vorliegen, soll der Nachfolgemotor des vom Abgasskandal betroffenen Motors vom Typ EA 189 – der EA 288 – ebenfalls eine illegale Abschalteinrichtung enthalten. Der EA 288 wurde seit 2012 in hunderttausende Diesel-Fahrzeuge eingebaut. Mit dabei sind u. a. der VW Golf, Passat und Tiguan. Auch bei Modellen von Audi, Seat und Skoda ist der EA 288 verbaut.

VW selbst weist die Vorwürfe zurück und bestreitet, dass Fahrzeuge mit dem Dieselmotor EA 288 eine Zykluserkennung einprogrammiert haben, die erkennt, wenn der Diesel auf dem Prüfstand stehe.

Abgasskandalexperte Axel Friedrich, der Mitglied im Diesel-Untersuchungsausschuss des Bundestages war, ist hier ganz anderer Meinung. Nach Sichtung der Unterlagen ist er davon überzeugt, dass der EA 288 ebenfalls über eine illegale Abschalteinrichtung verfügt.

Erste Gerichtsverfahren – mit dabei auch das Landgericht Wuppertal – beschäftigen sich bereits mit VW-Dieseln, die den EA 288 verbaut haben. Ein finales Gutachten, ob der EA 288 tatsächlich auch im Diesel Abgasskandal eine Rolle spielt, steht noch aus.

Das KBA hat sich auch nach mehreren Anfragen seitens des SWR nicht zu dem Vorwurf geäußert.

30.09.2019 | Quelle: Tagesschau

Musterfeststellungsklage offiziell eröffnet

Am OLG Braunschweig wurde nun offiziell die Musterfeststellungsklage gegen VW eröffnet. Mehr als 400.000 Diesel-Fahrer haben sich der Klage angeschlossen. Die zuständigen Richter prüfen in dem Verfahren, welches sich direkt gegen VW richtet, ob vom Diesel Abgasskandal betroffene Verbraucher grundsätzlich Schadensersatzansprüche haben oder nicht. Das Verfahren steht in der Kritik, da es sich über mehrere Jahre hinziehen kann. VW selbst rechnet mit einer Prozessdauer inklusive Revision von mindestens vier Jahren. Im Anschluss muss dann ggf. jeder, der sich der Musterfeststellungsklage angeschlossen hat, in eine Einzelklage übergehen, um seine konkrete Schadenssumme gerichtlich geltend zu machen.

Kostenfreie anwaltliche Erst­ein­schätz­ung Ihres Falles gewünscht?

Schreiben Sie uns!
Die mobile Version verlassen